Als Wassersportler auf Seegraswiesen Acht nehmen - so klappt`s!

Wertvoller Teil des Ökosystems

Seegräser sind Blütenpflanzen, die sich vor Millionen Jahren aus Landpflanzen entwickelt haben. Sie blühen, werden bestäubt und samen aus, so wie ihre Verwandten an Land auch. Es sind 72 verschiedene Seegrasarten bekannt, die entweder im Gezeitenbereich oder im Meerwasser bis zu 40 Metern Tiefe wachsen.

Seegraswiesen sind ein wertvoller Teil des Ökosystems im Meer. Sie reinigen das Wasser, recyceln Nährstoffe und festigen den Meeresboden. Sie dienen vielen Tierarten als Nahrung, entweder gleich vor Ort oder als abgerissene Pflanzenteile, die an die Küste geschwemmt oder ins offene Meer getrieben werden. Wertvolle Nährstoffe der Gräser gelangen so bis in die Tiefsee. Seegraswiesen dienen ausserdem vielen Tierarten als Lebensraum und Brutgebiet.

Vom Aussterben bedroht

Leider sind die Seegräser vom Aussterben bedroht. Jede fünfte Art der bekannten Seegräser steht auf der Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als stark gefährdet, gefährdet oder potenziell gefährdet. Die meisten der stark gefährdeten Arten wachsen in Küstengebeiten im flacheren Wasser - und damit in einem Gebiet, das vom Menschen beeinflusst wird. Sie sterben an Überdüngung, Verlust des Lebensraumes, Vergiftung oder mechanischer Zerstörung - zum Beispiel durch Anker. Anker können das Seegras büschelweise herausreissen, vor allem, wenn sie auf dem Meeresboden hinterhergeschleift werden. Da Seegräser sehr langsam wachsen, dauert es Jahrzehnte, bis die zerstörten Pflanzen wieder nachgewachsen sind.

Boot richtig ankern

Wenn Du in einer Bucht vor Anker gehen möchtest, informiere Dich vorher, ob es dort Seegraswiesen gibt. In vielen Küstenregionen im Mittelmeer sind die Seegraswiesen mitterweile durch Absperrungen und Hinweisschilder geschützt. Ein Ankern auf diesen Gebieten ist verboten und wird kontrolliert. Siehst Du keine Absperrungen oder Hinweisschilder, sieh Dir den Meeresgrund an. Seegraswiesen erkennt man an den dunkleren Farbtönen. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, such Dir einen Ankerplatz, wo nur heller Meeresgrund unter Dir strahlt.