Auf dem richtigen Kurs - die Geschichte des Steuerrads

Die Erfindung des Steuerrads

Steuerräder wurden in der Seefahrtsgeschichte erst vor relativ kurzer Zeit auf grossen Schiffen eingesetzt. Für eine lange Zeitperiode galt der antiquierte Peitschenstab als Standard-Steuermittel und konnte auf praktisch jedem grösseren Boot aufgefunden werden. Da die Erfindung des Steuerrads nur mangelhaft dokumentiert wurde, haben Historiker Schwierigkeiten, die genauen Ursprünge des Steuerrads akkurat zu bestimmen. Es gibt Geschichtsforscher welche glauben, dass das Steuerrad von der britischen Royal Navy erfunden wurde. Jedoch ist die Mehrheit von nautischen Wissenschaftlern der Meinung, dass die wahren Erfinder des Steuerrads lokale Handwerker waren, welche nicht offiziell von der britischen Regierung beauftragt wurden.

Das Frühgeschichtliche Steuerrad

Auf Schiffen wurden die frühesten Steuerräder hinter dem Besanmast und über dem Kopf der Pinne eingebaut. Hiermit konnten Steuermänner nicht sehen, was genau vor dem Schiff lag. Da grössere Schiffe besonders schwer zu steuern waren, brauchte man auch oftmals die körperliche Kraft von zwei Steuermännern, um das Schiff in die richtige Richtung zu lenken.

Auf Schifffahrten dehnten und lockerten sich dabei die Pinnenseile, sodass jeweils eines fester gespannt war als das andere. Dies führte dazu, dass sich der Mittelpunkt des Schiffes im Verhältnis zum Steuerrad veränderte und die Steuerung des Schiffes erheblich erschwert wurde. Erst viele Jahre später erfand der Schiffsingenieur Jules Ambroise Pollard das System "Sweeps and Rowles", um dieses dazumal wachsende Problem in den Griff zu bekommen.