Basics der Wetterkunde auf See

Ein Blick in die Zukunft

Für die Beurteilung des Wetters ist sehr viel Wissen notwendig. Deswegen gilt: Du kannst nur das Wetter für die nächsten Stunden beurteilen, die Vorhersage für längere Zeiträume musst Du den Profis überlassen. Für Deine Beurteilung solltest Du so viele Informationsquellen wie möglich verwenden, wie aktuelle Wetterkarten, Wettererscheinungen und metereologiesche Informationen. Doch welche Basics der Wetterkunde sind eigentlich für eine Beruteilung des Wetters nötig? Der Nautica Shop gibt Dir im Folgenden einen kurzen Überblick.

Basics der Wetterkunde

Falls Du ganz neu in der Nautica-Welt unterwegs bist, ist es ratsam, Dir etwas Literatur zur Wetterkunde anzuschaffen. Der Nautica Shop bietet biespielsweise das Buch Wetterkunde für Wassersportler im Shop an. Falls Lesen nicht so deins ist, könntest Du auch Kurse zur Wetterkunde besuchen, die sich zahlreich im Internet finden lassen. Doch als Einstieg geben wir Dir hier schon einmal einen kurzen Vorgeschmack.

Der Wind, das himmlische Kind

Das wichtigste Element für Wassersportler, und besonders für Segler, ist der Wind. Um die Entwicklung des Windes beurteilen zu können, solltest Du wissen, was Wind eigentlich ist und wie er entsteht. Als erstes solltest Du Dich mit unserer Atmosphäre vertraut machen. Die Atmosphäre ist eine Lufthülle, welche die Erde umgibt und einiger Kilometer dick ist. Sie ist in verschiedene Schichten unterteilt und besteht aus Stickstoff, Sauerstoff, Edelgasen, Kohlendioxid sowie aus Wasserdampf in unterschiedlicher Menge. Die unterste Schicht der Atmosphäre ist die Troposphäre. Sie erstreckt sich bis ca. 15 Kilometer über dem Meeresspiegel. In der Troposphäre spielen sich alle Wetterphänomene ab, die für uns von Bedeutung sind.

Das Wetter entsteht aus der Wechselwirkung verschiedener Faktoren, wie z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. Bewölkung, Niederschlag und Wind sind die Ergebnisse dieser Wechselwirkungen. Warme Luft kann z.B. mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft und der Wasserdampf kondensiert zu Dunst, Nebel oder Bewölkung.

Druck in der Luft

Der Luftdruck ist sozusagen das Gewicht der Luftsäule über einem Punkt und wird in Hektopascal angegeben. Entstehen zwischen zwei Orten Unterschiede im Luftdruck, beginnen sich die Moleküle der Luft vom hohen Druck hin zum niedrigen Druck zu bewegen. Diese Bewegung nehemen wir als Wind wahr. 

Für Wassersportler sind die lokalen thermischen Winde, die durch kleinräumige Temperaturunterschiede hervorgerufen werden von Bedeutung und auch grossräumige Lufströmungen zwischen atmosphärischen Hoch- und Tiefdruckgebieten.

Im Sommer erwärmt z.B. die Sonne das Land und damit auch die Luft an der Meeresküste relativ schnell. Diese warme Luft steigt aufgrund ihrer geringeren Dichte auf und die kältere Luft des Meeres mit der grösseren Dichte strömt ein. Diese erwärmt sich wieder und der Kreislauf setzt sich fort. Der Wind weht also vom Meer in Richtung Land.

Diese lokalen thermischen Winde werden aber oft überlagert von den grossräumigen Hoch- und Tiefdruckgebieten. Diese grossen Windsysteme werden durch Sonnenenergie und die Erdrotation in Stärke und Richtung bestimmt. Ein Beispiel für ein solches Hochdruckgebiet ist das "Azorenhoch", das uns im Sommer sehr viele schöne Sommertage beschert.

Tiefdruckgebiete führen hingegen zu schlechtem Wetter. Typischerweise kündigen zunächst hohe Wolken den baldigen Wetterwechsel an. Dabei steigt die warme Luft nach oben und kondensiert zu Wolken. Regen und Sturm sind die Folge und sollten von Wassersportlern stets im Auge behalten werden.

Die Wettervorhersage der Profis

Neben Deinen eigenen Fähigkeiten, solltest Du Dich immer auch auf Informationen von Meteorologen stützen. Hier findest Du die dafür notwendigen Informationen:

Informationen der staatlichen Seewetterdienste

Die Prognosen der meist staatlichen Seewetterdienste sollten immer Deine erste Wahl sein. Ihre metereologischen Kenntnisse werden durch lokale Kenntnisse und Erfahrungswerte ergänzt. Die Seewetterberichte werden meist über Seefunk (UKW) zu bestimmten Tageszeiten gesendet. Am besten ist es, wenn Du Dir den Seewetterbericht mit Deinem Handy aufnimmst, dann kannst Du ihn Dir bei Bedarf nochmals anhören. Der Seewetterbericht wird meist auch auf lokalen Radiostationen einmal täglich gesendet.

Wetterberichte im Internet

Es gibt eine grosse Auswahl an spezialisierten Wetterseiten im Internet, die auch Informationen zum Seewetter liefern. Zur Vorbereitung Deines Segelausluges solltest Du unbedingt immer auch nach lokalen Wetterberichten suchen.

Wetter-Apps

Es gibt eine grosse Anzahl an Wetter-Apps, die sich auch teilweise gezielt an Segler richten. Aber auch hier gilt: Nicht jede App ist für jedes Segelgebiet gleich gut geeignet. Stelle vor Deinem Ausflug sicher, dass die richtigen Apps auf Deinem Handy bereitstehen.