Bootspflege: Instandhaltung von Deck und Rumpf

Winterst Du Dein Boot in einer Halle ein, kannst Du die kalten Wintermonate dafür nutzen, Dein Boot zu überholen. Bleibt es über den Winter in Wasser oder im Freien, solltest Du spätestens vor Saisonstart ausreichend Zeit für gründliche Bootspflege einplanen. Nutze am besten die Wochen ausserhalb der Saison, um alle notwendigen Reinigungsmittel, Beschichtungen und sonstiges Pflege-Zubehör zu besorgen, die Du für Deine Wartungsarbeiten am Boot benötigst. So vermeidest Du im Frühjahr lange Lieferzeiten, wenn der Ansturm darauf gross ist.

In diesem Blogbeitrag verrät Dir der Nautica Shop, worauf Du unbedingt bei der Instandhaltung von Deck und Rumpf achten solltest.

Rumpf reinigen und polieren

Bevor Du damit beginnst, Dein Boot auf Vordermann zu bringen, steht die Reinigung an. Beginne damit, grobe Verschmutzungen mit einer Bürste zu entfernen. Anschliessend kannst Du Dir einen Hochdruckreiniger zur Hilfe nehmen, um hartnäckigen Dreck zu entfernen. Kleine Boote lassen sich zwar problemlos von Hand reinigen und polieren, jedoch lohnt es sich selbst bei kleinen Jollen in eine Poliermaschine zu investieren. So erreichst Du in kürzerer Zeit ein sichtbar besseres Ergebnis. Die stumpfen, porösen Flächen lassen sich durch gründliche Reinigung mit feinem Nassschleifpapier und einem lauwarmem Spülmittel-Wasser-Mix aufwerten. Damit wird Schmutz, der sich in der rauen Oberfläche angesammelt hat, effektiv entfernt.

Nach einer intensiven Reinigung kann der Rumpf mit einer Bootspolitur poliert werden. Eine gründliche Politur oder Hartwachsbeschichtung bieten effektiven Schutz gegen Kratzer und schonen den ursprünglichen Gelcoat vor Folgen der Sonneneinstrahlung. Durch das Polieren wird eine hauchdünne Schicht Gelcoat abgetragen, wodurch die Oberfläche wieder glatt wird. Neben einer praktisch neuwertigen Optik bringt die Politur einen weiteren Vorteil mit sich: Die Oberfläche wird nicht mehr so  ​​schnell dreckig, da der Schmutz schlechter haften bleibt.

Abschliessend kann der Rumpf neu lackiert und versiegelt werden. Ist das Boot jedoch bereits in die Jahre gekommen und weist zahlreiche Gebrauchsspuren auf oder reicht die Zeit nicht aus, muss die Oberfläche nicht zwingend neu angestrichen werden. Eine Wachsschicht ist jedoch immer unerlässlich.

Wasserpass erneuern

Was jedoch unbedingt regelmässig neu lackiert werden sollte, ist der Wasserpass. Da dieser während der Bootssaison ständig Wasser, Luft und treibendem Schmutz ausgesetzt wird, ist es besonders wichtig, dass dieser jährlich aufgefrischt wird. Dazu sollte der komplette Wasserpass zunächst gründlich geschliffen und anschliessend mit einer speziellen Farbe gestrichen werden. Achte darauf, dass Du die zu färbende Stelle feinsäuberlich abklebst und das Klebeband nach ausgeführter Arbeit sofort wieder entfernst.

Rumpf und Deck lackieren

Denk daran: Gründliches Schleifen ist die wichtigste Voraussetzung für ein perfektes Lackierergebnis. Ist die Oberfläche staub- und fettfrei, kannst Du mit dem Lackieren starten. Wir haben drei praktische Tipps zum Lackieren von Rumpf und Deck zusammengetragen:

1. Du kannst ganz einfach testen, ob die Oberfläche gut entfettet ist. Besprühe diese dazu einfach mit etwas Wasser. Wenn sich dabei Tropfen bilden und das Wasser nicht gleichmässig abläuft, muss die Oberfläche erneut entfettet werden.

2. Plane die Lackierarbeiten am Boot möglichst an einem trockenen und windstillen Tag. Die Temperatur sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Das Wetter hat einen erheblichen Einfluss auf das Endergebnis.

3. Lege Wert auf passende Arbeitskleidung und vermeide fusselige Textilien, wie zum Beispiel Wolle. Sonst besteht das Risiko, dass Fussel auf die neu gestrichene Fläche fallen.

Deck reinigen und restaurieren

Hast Du dem Rumpf den nötigen Glanz verliehen, steht die nächste grosse Aufgabe an. Das Reinigen des Bootsdecks bringt viele Herausforderungen mit sich: rutschfestes Profil, zahlreiche Beschläge und schwer erreichbare Bereiche. Zusätzlich solltest Du auf einzelne Haarrisse im Gelcoat achten. In den meisten Fällen gehen diese von Stellen aus, wo besondere mechanische Belastung vorhanden ist, zum Beispiel rund um Beschläge. Es ist wichtig, Risse rechtzeitig zu beheben, da mit wachsender Grösse Feuchtigkeit eindringen kann. In der Regel verfügen GFK-Decks über einen Balsaholzkern, der bei ständigem Kontakt mit Wasser faulen kann. Das Deck wird also instabil, knarrt und reisst immer weiter ein. Der einzige Ausweg wäre in so einem Fall nur noch eine kostenintensive Decksanierung.

Um Haarrisse zu behandeln, kannst Du diese zunächst mit einem Stecheisen zu etwas größeren v-Förmigen Rinnen ausweiten. Wenn sie vollständig trocken sind, einfach mit neuem Gelcoat auffüllen. Die grösste Herausforderung dabei ist es, genau den richtigen Ton des Gelcoats zu treffen. Wenn das Deck verhältnismässig viele Risse aufweist, kann es sinnvoll sein, gleich das ganze Deck neu zu lackieren.

Checkliste Instandhaltung des Bootes

Damit Du bei Deiner nächsten Bootpflege-Routine an alle Besonderheiten denkst, haben wir eine praktische Checkliste für Dich zusammengestellt.

• Aussenhaut auf Bläschenbildung und Roststellen überprüfen
• Kiel auf Schäden im Laminat an Kielvorderkante und -unterseite und auf Risse am Übergang zum Rumpf inspiziere
• Borddurchlässe auf Farbveränderungen und Korrosion untersuchen
• Deck auf Risse und Löcher in der Gelcoat-Schicht untersuchen
• Lackschicht auf Roststellen absuchen
• Fugen und Verleimung überprüfen
• Beschläge auf Dichtigkeit und Stabilität prüfen