Der grosse Antifouling-Guide

Wie funktioniert Antifouling?

Bei einem herkömlichen Antifouling handelt es sich um einen speziellen Anstrich, der Kupferverbindungen und Biozide enthält, die kleine Organismen abtöten und grössere, wie z. B. Seepocken, dazu bringen, sich ein anderes Zuhause zu suchen. Das Grundprinzip herkömmlicher Antifouling Anstriche besteht darin, dass sich das Harz im Anstrich im Laufe der Zeit allmählich zersetzt und dabei die Biozide und Kupferverbindungen ins Wasser freisetzt, was die See- und Meeresbewohner davon abhält, sich anzusiedeln. Zwischenzeitlich gibt es auch Antifoulings, welche durch eine selbstpolierende Wirkung oder eine sehr glatte Oberfläche verhindern, dass sich Organismen anhaften. Antifouling ist jedoch keine magische Formel, die das Wachstum von Bewuchs für immer verhindert. In der Regel baut sich Antifouling mit der Zeit ab und muss regelmässig, alle ein bis zwei Jahre, neu aufgetragen werden - je nachdem, wie oft Du Dein Boot benutzt, wie es gelagert wird und welche Art Antifouling Du nutzt. Antifouling ist allerdings einfacher und kostengünstiger, als jedes Jahr mühsam Seepocken vom Bootsrumpf zu schrubben.

Warum ist Antifouling wichtig?

Unerwünschte Rückstände auf dem Bootsrumpf können zu einer Reihe von Problemen führen. Zum einen kann sich der Widerstand erhöhen, was dazu führt, dass das Boot langsamer fährt und mehr Treibstoff verbraucht. Zum anderen kann die Manövrierfähigkeit eingeschränkt werden, welche das Ein- sowie Ausfahren aus engen Häfen und Kanälen massgeblich erschwert. Darüber hinaus können Ablagerungen und Bewuchs Korrosion und Schäden an den Materialien des Bootsrumpfs verursachen und zusätzliche Kosten sowie Reparaturarbeiten mit sich bringen.

Welche Arten von Antifouling gibt es?

1. Hartantifouling

Wie der Name bereits verrät, bildet hartes Antifouling eine sehr harte und abriebfeste Schutzschicht, welche sich nur sehr langsam von selbst abträgt. Bei der Erneuerung eines harten Antifoulings muss gegebenenfalls die alte Schicht abgeschliffen werden, um einen dauerhaften Schichtaufau zu vermeiden. Hartes Antifouling eignet sich optimal für Boote mit langen Liegezeiten, schnelle Motorboote, Trailerboote und Boote in Trockenmarinas. Unseren Topseller bei harten Antifoulings findest Du hier.

2. Selbstpolierendes ("weiches") Antifouling

Weiches Antifouling bildet im Vergleich zum harten Antifouling keine abriebfeste Schicht, sondern hat eine Polierwirkung. Das Antifouling samt Bewuchs schleift sich während der Fahrt einfach ab. Bei diesem Antifouling wird durch die sich selbst abtragende Wirkung ein Schichtaufbau über die Jahre vermieden. Bestens geeignet für Segelboote. Für alle Untergründe, wie Holz, Stahl, GFK und besonders Aluminium. Sehr hohe Effektivität in Süsswasser. Unseren Topseller bei weichem Antifouling findest Du hier.

3. Dünnschichtiges Antifouling

Dünnschichtiges Antifouling wirkt besonders durch seine sehr glatte Oberfläche. Organismen können daran nur sehr schwer anhaften und lösen sich wieder. Die glatte Oberfläche wird durch einen PTFE-Zusatz erzeugt. Dieses Antifouling zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es zu einer höheren Geschwindigkeit und weniger Kraftstoffverbrauch führt. Wie beim weichen Antifouling, kann auch hier ein Aufbau von Farbschichten vermieden werden. Optimal für schnelle Motorboote. Unseren Topseller bei dünnschichtigen Antifoulings findest Du hier.

4. Antifouling für Propeller und Antriebe

Ein spezielles Antifouling welches auf Metallflächen aufgetragen werden kann. Unseren Topseller bei Propeller-Antifoulings findest Du hier.

Welches Antifouling für welchen Bootstyp?

Die Wahl des richtigen Antifoulings hängt eng mit dem Bootstyp zusammen, den Du besitzt. Motorboote und Segelboote haben jeweils ihre eigenen einzigartigen Anforderungen, wenn es um den Schutz vor Bewuchs geht.

Beginnen wir mit Motorbooten. Diese kraftvollen Wasserfahrzeuge sind oft für Geschwindigkeit und Leistung ausgelegt. Um ihr Bestes zu geben und optimale Leistung zu erzielen, benötigen sie ein Antifouling, das nicht nur effektiv Fouling bekämpft, sondern auch langlebig und widerstandsfähig ist. Hartes Antifouling ist hier oft die beste Wahl. Es bildet eine glatte Oberfläche, die den hydrodynamischen Widerstand verringert und so die Geschwindigkeit und Kraftstoffeffizienz verbessert. Insbesondere in Gewässern mit hohem Bewuchspotenzial kann ein Antifouling mit Kupferzusatz zusätzlichen Schutz bieten.

Im Gegensatz dazu haben Segelboote oft eine andere Fahrweise und Nutzung. Sie verbringen möglicherweise längere Zeit auf dem Wasser und legen weniger Wert auf hohe Geschwindigkeiten als auf Wendigkeit und Kontrolle. Für Segelboote ist ein Antifouling mit einer flexibleren Beschichtung oft besser geeignet. Weiches Antifouling bietet eine gute Haftung auf verschiedenen Oberflächen und ermöglicht eine einfachere Reinigung, was besonders praktisch ist, wenn das Boot längere Zeit im Wasser bleibt. Für umweltbewusste Segler sind Antifoulings ohne Kupfer eine umweltfreundliche Option, die dennoch effektiv gegen Fouling wirkt und dazu beiträgt, die Gewässer sauber zu halten.

Welches Antifouling für Süss- bzw. Salzwasser?

Um das passende Antifouling für Dein Boot zu finden, ist es entscheidend, die Unterschiede zwischen Süss- und Salzwasser zu verstehen. Beide Umgebungen stellen unterschiedliche Anforderungen an das Antifouling und können daher die Wahl beeinflussen.

Bei der Verwendung Deines Bootes in Süsswasser ist die Hauptbedrohung oft das Wachstum von Algen und anderen Mikroorganismen. Ein Antifouling, das speziell für Süsswasserbedingungen entwickelt wurde, kann diese Probleme effektiv bekämpfen. Diese Antifoulings enthalten in der Regel Wirkstoffe, die darauf abzielen, das Wachstum von Algen zu verhindern, und sind oft weniger aggressiv als ihre Salzwasser-Äquivalente. Wenn Du Dein Boot hauptsächlich auf Binnengewässern verwendest, ist ein Süsswasser-Antifouling die richtige Wahl, um das Fouling in Schach zu halten und die Leistung Deines Bootes zu optimieren.

Auf der anderen Seite erfordert die Nutzung Deines Bootes in Salzwasser eine robustere und widerstandsfähigere Antifouling-Beschichtung. Salzwasserumgebungen sind oft aggressiver und können eine Vielzahl von Fouling-Organismen beherbergen, darunter Muscheln, Seepocken und andere Meeresbewohner. Ein Antifouling, das speziell für Salzwasserbedingungen entwickelt wurde, ist darauf ausgelegt, diesen Herausforderungen standzuhalten und eine langanhaltende Schutzbarriere gegen Fouling zu bieten. Diese Antifoulings enthalten oft eine höhere Konzentration an Wirkstoffen und können zusätzliche Schutzmechanismen bieten, um sicherzustellen, dass Dein Boot auch in salzhaltigen Gewässern frei von Fouling bleibt.

Wie oft muss ein Antifouling erneuert werden?

Die Häufigkeit der Anwendung eines neuen Anstrichs mit Antifoulings hängt von der Nutzung und Lagerung Deines Bootes ab. Boote, die ganzjährig auf dem Wasser leben und regelmässig genutzt werden, sollten jedes Jahr überprüft werden, um festzustellen, ob ein neues Antifouling aufgetragen werden muss. Boote, die im Winter an Land liegen und vor dem Einwintern abgewaschen wurden, benötigen möglicherweise nur alle zwei Jahre ein neues Antifouling.

Die Menge an Antifouling, die aufgetragen werden muss, hängt vom Zustand des Rumpfes ab. Wenn Dein Boot jedes Jahr mit Antifouling behandelt wird, ist wahrscheinlich nur ein Anstrich erforderlich. Ist die letzte Behandlung mit Antifouling des Rumpfes jedoch schon ein paar Jahre her, sind möglicherweise zwei Anstriche erforderlich. Wird das erste Mal ein Antifouling aufgetragen oder das neue Antifouling weicht vom bestehenden ab, sollte vorher zusätzlich eine Grundierung (Primer) aufgetragen werden.

Welche weiteren Methoden zur Bekämpfung von Ablagerungen auf Booten gibt es?

1. Mechanische Reinigung

Eine einfache Methode zur Entfernung von Ablagerungen und Bewuchs ist die mechanische Reinigung. Dabei werden die betroffenen Oberflächen mit einer Bürste, einem Hochdruckreiniger oder einem speziellen Schaber gereinigt. Diese Methode ist vor allem kostengünstig, erfordert jedoch viel Arbeit und ist möglicherweise nicht sehr effektiv bei hartnäckigem Bewuchs.

2. Chemische Reinigung

Eine weitere Alternative zur Bekämpfung von Ablagerungen und Bewuchs auf Booten ist die chemische Reinigung. Hierbei werden chemische Produkte verwendet, um die Ablagerungen und den Bewuchs aufzulösen oder abzutöten. Diese Methode erweist sich als besonders effektiv, erfordert jedoch eine sorgfältige und vorschriftsgemässe Handhabung.

3. Ultraschall

Eine relativ neue Methode zur Bekämpfung von Ablagerungen und Bewuchs auf Booten ist die Verwendung von Ultraschall. Hierbei werden spezielle Geräte verwendet, die Ultraschallwellen aussenden und dadurch das Wachstum von Algen, Muscheln und anderen Organismen vorbeugen. Das Beste daran? Diese Methode ist umweltfreundlich und erfordert keine Chemikalien oder Reinigungsmittel.

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