Geschichte der Seefahrt: Kompass, Jakobsstab und Sextant

Historie der Navigation

Die Fähigkeit des Navigierens wurde nachfolgenden Generationen zunächst auf mündlicher Basis weitergegeben. Zum damaligen Erfahrungswissen gehörten dabei Beobachtungserkenntnisse von Sonne, Mond, Sterne, Wind und Windrichtungen. Auch wurde mit einem Messinstrument namens Lot die Tiefe des Wassers gemessen und die schlicke, felsige oder sandige Beschaffenheit des Wasseruntergrunds bestimmt.

Erste Segelanweisungen konnte man bereits in der Antike vorfinden. Mithilfe des sogenannten Peripils konnten Seefahrer Angaben über risikoreiche Strömungen, Untiefen sowie Entfernungen gewinnen. Anhand der dazumal angewandten Seewegsbeschreibungen formten sich ab dem 13. Jahrhundert die ersten historischen Portolankarten für die Seefahrt. Diese gelten heute als Wegbereiter von modernen Seekarten und erlaubten es Seelauten Bootskurse akkurat anzusetzen.

Kompass

Bei der Entdeckung des Seewegs nach Indien nutzte schon Vasco da Gama einen Kompass an Bord. Chinesische Seefahrer waren danach die Ersten, welche einen Kompass mit Magnetnadeln einsetzten. Den Weg in die arabische und westliche Welt fand der Kompass vermutlich durch arabische Händler welche mit den technologisch fortgeschrittenen Chinesen in Kontakt kamen.

Zu Beginn liess man den Magnetzeiger des Kompass in einem Wasserbehälter schwimmen. Späterhin setzte man den Magnetzeiger auf einen Stift, damit sich die Nadel zum Erdmagnetfeld im Norden formieren konnte. Noch etwas später entschied man sich dazu, die Magnetnadel ins Zentrum des Kompasses zu setzen. Hierdurch wurde eine Gradteilung ermöglicht, wobei die Schifffahrtsrichtung oder der bestimmte Standpunkt eines Ortes in Beziehung zur nördlichen Himmelsrichtung definiert werden konnte.

Jakobsstab und Sextant

Nachdem die Bestimmung des Längengrads durch den Kompass schon früh ermöglicht wurde, konnten Seefahrer im 15. Jahrhundert schliesslich auch den Breitengrad ihres Bootskurses berechnen. Für die Ermittlung des Winkelabstands zwischen Horizont und Sonne oder einem festen Himmelskörper, wie dem Polarstern, wurden bereits in der Antike erste Berechnungsverfahren entwickelt.

Der Philosoph und Mathematiker Levi ben Gerson erfand dann zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein Bootsinstrument, mit welchem der Winkelabstand auf simple Art und Weise akkurat dargestellt werden konnte. Das unter dem Namen "Jakobsstab" bekannte Navigationsinstrument gehörte ab dem 15. Jahrhundert zur Standardausrüstung von Seeleuten. Nach dem Prinzip des Jakobsstabs funktioniert auch der noch heute allgemein bekannte Sextant, welcher neben dem Kompass für lange Zeit zu den wichtigsten Navigationsinstrumenten in der Schifffahrt gehörte.