Rettungsinseln - Lebensretter im Katastrophenfall

Wie funktioniert eine Rettungsinsel?

In aufblasbare Rettungsinseln kann sich die Besatzung flüchten, wenn sie das Schiff im Notfall schnell verlassen muss. Die in Taschen oder Containern verpackten Rettungsinseln, sind im Wassersportbereich je nach Grösse für vier bis zu zwölf Personen ausgelegt. Im Notfall wirft man die an einer Leine befestigte Rettungsinsel über Bord. Das andere Ende der Leine muss dabei zunächst noch sicher am zu verlassenden Boot befestigt sein. Im Aufbewahrungs-Container oder in der Tasche sind je nach Modell noch 5 bis 8 Meter Leine, die bis zum Ende aus der Tasche oder dem Container gezogen werden muss. Erst wenn die Leine signalrot eingefärbt ist, hat man die Reissleine erreicht. Mit einem kräftigen Ruck daran wird die Rettungsinsel aktiviert. Sie bläst sich dann von alleine komplett auf. Die Rettungsinsel, die noch immer mit dem Schiff verbunden ist, wird dann an die Bordwand gezogen, damit man möglichst direkt in die Insel einsteigen kann.

Welche Rettungsinsel-Arten gibt es?

Rettungsinsel ISO 9650 Typ 1

SO 9650 Typ 1 Rettungsinseln werden jeweils in zwei unterschiedliche Gruppen unterteilt:

•     Gruppe A Rettungsinseln für Temperaturen zwischen -15 °C und 65 °C
•     Gruppe B Rettungsinseln für Temperaturen zwischen 0 °C und 65 °C

Rettungsinseln vom SO 9650 Typ 1 eignen sich fürs Langstreckensegeln mit hohem Wellengang und starkem Wind und werden jeweils mit unterschiedlichen Ausrüstungspaketen offeriert. Die Standardvariante für einen Zeitraum von unter 24 Stunden ist nicht mit Verpflegung ausgestattet, während das Notfall-Paket für mehr als 24 Stunden zusätzlich Trinkwasser und Not-Proviant beinhaltet.

Rettungsinsel ISO 9650 Typ 2

SO 9650 Typ 2 Rettungsinseln empfehlen sich für küstennahe Bootsfahrten mit überschaubaren Bedingungen und Temperaturen zwischen 0 °C und 65 °C. Auch werden Rettungsinseln vom SO 9650 Typ 2 jeweils mit einem Notfall-Paket für weniger als 24 Stunden ausgerüstet. Je nach SO 9650 Typ 2 Rettungsinsel unterscheidet sich dabei der Inhalt des Notfall-Pakets minimal.

Rettungsinsel im Container oder in der Tragetasche?

Die Entscheidung hängt von Deinem Schiff ab. Ist an Deck oder Reeling genügend Platz vorhanden, empfehlen wir die Anbringung eines Containers für die Rettungsinsel. Dies ermöglicht in einer Notfallsituation eine schnellere Bereitstellung der Rettungsinsel. Die Tragetasche ist eine gute Lösung, wenn der Raum zur Anbringung eines Containers zu knapp ist. Sie kann in einem trockenen, stabilen Bereich unter Deck oder in einer Aufbewahrungskiste an Deck aufbewahrt werden. Die Tragetasche ist ausserdem praktisch, wenn Du die Rettungsinsel von Bord mitnehmen möchtest, um Diebstahl zu verhindern. Tragetaschen müssen trocken und gut erreichbar in dafür geeigneten Schränken, Achterpieken oder unter Deck aufbewahrt werden. Sie sind nicht zur Befestigung an Deck geeignet.

Was gehört zu einer Rettungsinsel - Notfallausstattung?

Grundlegend gehören zur Notfallausstattung einer Rettungsinsel folgende Artikel:

• Leuchtraketen
• Handfackeln
• Rauchsignale
• Taschenlampe mit Ersatzbatterien und Ersatzlampen
• Pfeife
• Signalspiegel
• Tabelle mit Notfallsignalen und Überlebenshinweisen
• Trinkwasser und Trinkbecher
• Essens-Notrationen
• Sicherheitsdosenöffner
• Sonnencreme
• Erste-Hilfe-Ausrüstung
• Tabletten gegen Seekrankheit samt Spucktüten
• Ösfass und Schwämme
• Thermo-Überlebensfolie
• Luftpumpe
• Dichtungsmittel
• Angelausrüstung
• Treibanker
• Schere und schwimmfähiges Sicherheitsmesser
• Paddel

Ergänze Deine Rettungsinsel mit einem Grab Bag

Zusätzlich zur Standardausrüstung Deiner Rettungsinsel kannst Du diese noch mit einem Grab Bag ergänzen. Grab Bags enthalten meist zusätzliche Notfallrationen und weitere erste Hilfe Produkte für 4-8 Personen, um bis zu 24 Std. ohne Hilfe auszukommen.

Eine Rettungsinsel ist kein Ersatz für Rettungswesten an Bord!

Auch wenn Dein Boot mit einer Rettungsinsel ausgestattet ist, muss dennoch dafür gesorgt werden, dass für jedes Besatzungsmitglied eine Rettungsweste zur Verfügung steht. Im Seenotfall sollte man zwar versuchen, trockenen Fusses in die Rettungsinsel zu gelangen, in bestimmten Fällen kann es jedoch sein, dass Rettungsinsel und Besatzungsmitglieder an verschiedenen Stellen von Bord gehen. Die Rettungsinsel muss dann im Wasser selbstständig erreicht werden, was in einer Stresssituation, unter schwierigen Bedingungen, ohne Rettungsweste unmöglich sein kann. Aber auch wenn die Rettungsinsel direkt bestiegen werden kann, so muss an Bord der Rettungsinsel zu jeder Zeit eine Rettungsweste getragen werden.

Wie oft muss eine Rettungsinsel gewartet werden?

Rettungsinseln müssen in einem 3-Jahresintervall gewartet werden, damit sichergestellt werden kann, dass Sie im Ernstfall voll funktionsfähig sind. Unser Topseller SeaSafe PRO LIGHT ist eines der wenigen Modelle, welches auch in der Schweiz gewartet werden kann und für die Wartung nicht international verschickt werden muss. Über unseren Servicepartner können wir Wartungen problemlos für Dich organisieren. Eine Wartung umfasst:

• Überprüfung des allgemeinen Zustandes der Rettungsinsel (Flasche, Zündmechanismus, usw.)
• Aufblasen der Rettungsinsel, um die Dichtheit der Luftkammern zu prüfen.
• Genaue Überprüfung des allgemeinen Zustandes der Struktur, der Ventile, der Überdruckventile, usw.
• Instandsetzung oder Ersatz eventuell mangelhafter Teile.
• Das Wiederverpacken der Rettungsinsel in Tasche oder Container.