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Rettungsweste - Der Retter in der Not

An Bord gilt immer: Safety first! Und weil Rettungswesten Leben retten können, gehören sie zu jeder Bootsausrüstung dazu. Doch wie funktionieren sie und worauf solltest Du beim Kauf achten? Wir beantworten in diesem Beitrag Deine Fragen zum Thema Rettungswesten.
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Wie funktioniert eine Rettungsweste?

Man unterscheidet zwischen manuellen und automatischen Rettungswesten. Eine manuelle Rettungsweste bläst sich nur bei Bedarf auf, nämlich wenn an der Zugschnur gezogen wird. Durch diese Zugbewegung wird ein Clip am Mechanismus gelöst, der die CO2-Patrone öffnet, wodurch das Gas freigesetzt wird, das dann den Auftriebskörper der Rettungsweste aufbläst.

Im Unterschied dazu bläst sich eine Automatik-Rettungsweste bei Kontakt mit Wasser automatisch auf – das manuelle Aufblasen ist natürlich auch bei dieser Art Rettungsweste möglich. Auf eine automatische Rettungsweste ist Verlass: Sie funktioniert beispielsweise auch dann, wenn Du aus dem Boot fällst und nach dem Sturz bewusstlos oder desorientiert geworden bist und nicht in der Lage, an der Zugschnur zu ziehen. Die Automatik-Rettungsweste enthält einen Mechanismus, der bei Kontakt mit Wasser einen Sensor aktiviert, der die CO2-Patrone aktiviert und das CO2 freisetzt, das dann die Rettungsweste aufbläst.

Bei beiden Rettungswesten kannst Du die Luft im Auftriebskörper mit dem Mundventil auffüllen.  An der Rettungsweste ist zudem eine Pfeife angebracht, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Welche Rettungsweste für welches Gewicht?

Bei Rettungswesten gibt zwei verschiedene Arten von Auftriebsklassen: 150 und 275 Newton. Für welche Auftriebsklasse Du Dich entscheidet, hängt vom Gewicht – des Körpers inklusive Kleidung und Ausrüstung – ab. 

Eine 275N-Rettungsweste enthält mehr Auftrieb als eine 150N-Rettungsweste. Für jemanden, der sich in einem abgelegenen Gebiet aufhält, in dem keine Hilfe in der Nähe ist, oder der zusätzliche/schwere Kleidung trägt, wird empfohlen, sich für einen höheren Auftrieb zu entscheiden. Bekleidung, schliesst Luft zwischen der Kleidung ein und kann die Rotation der Rettungsweste und den Halt des Trägers im Wasser beeinflussen. Der zusätzliche Auftrieb der Rettungsweste mit 275N hilft, diesen Effekt zu überwinden.

Wie findest Du die richtige Passform?

Die erste Sicherheitsregel an Bord lautet, dass man immer eine Rettungsweste tragen sollte. Die Rettungsweste ist allerdings nicht von grosser Hilfe, wenn sie nicht die richtige Grösse und Passform hat.

Die Hauptfunktion einer Rettungsweste besteht darin, dich mit dem Kopf aus dem Wasser heraus über Wasser zu halten. Sie kann auch für eine begrenzte Wärme am Oberkörper sorgen, und eine helle Weste kann dazu beitragen, dass Du von Rettungskräften gesehen wirst.

Die richtige Passform ist der Schlüssel für die einwandfreie Funktion einer Rettungsweste. Wenn sie zu klein ist, bleibst Du nicht über Wasser; wenn sie zu gross ist, wird sie dir über das Gesicht hochrutschen oder sich anderweitig neu positionieren. Die Rettungsweste sollte eng anliegen, wie ein Handschuh, und doch flexibel genug sein, damit Du dich an Bord bewegen kannst.

Für Erwachsene ist die Brustgrösse entscheidend bei der Grössenbestimmung. Die Länge, die Platzierung und die Anzahl der Gurte sind weitere Faktoren bei der Bestimmung der richtigen Grösse.

So findest Du die richtige Passform für deine Rettungsweste:

  • Rettungsweste anziehen und Reissverschluss hochziehen
  • Zuerst den Taillengurt anziehen
  • Seiten-/Rumpfgurte hochziehen
  • Schultergurte müssen heruntergezogen und enganliegend sein

Hebst Du die Arme über den Kopf, lass den Partner die Armöffnungen oben greifen und zieh sie vorsichtig nach oben - wenn die Rettungsweste in den Mund-/Ohrenbereich ragt - pass sie wieder an und versuchen es noch einmal oder wähle eine andere Rettungswestengrösse.

Welche Rettungsweste eignet sich für Kinder?

Die meisten Ertrinkungsunfälle passieren in ruhigen Binnengewässern, wobei die Mehrheit der Ertrunkenen nicht weit weg von Sicherheit und hatten leichten Zugang zu einer Rettungsweste - trugen aber keine. Nimm dir also Zeit die beste Rettungsweste für die Grösse und Aktivität deines Kindes und die Wasserverhältnisse auszuwählen, aber vergiss dabei das Wichtigste nicht: Rettungswesten funktionieren nur, wenn man sie trägt.

Kurz vorweg: Schwimmflügel sind keine Sicherheitsvorrichtung – wenn es sich aufblasen lässt, kann es sich auch entleeren. Kinder sollten deshalb immer eine Rettungsweste tragen, wenn sie sich im oder am Wasser aufhalten, auf Booten fahren oder auf Docks spazieren gehen.

Achte beim Kauf einer Rettungsweste für Kinder immer darauf, dass die Passform stimmt und sie richtig sitzt. Kaufe keine zu grosse Rettungsweste (die leicht abrutschen könnte) in der Annahme, dass das Kind «hineinwächst». Eine Rettungsweste bietet keinen ausreichenden Schutz, wenn sie deinem Kind nicht richtig passt. Kurz gesagt: Lass nach dem Kauf dein Kind das Schwimmen mit der Rettungsweste üben, damit es sieht, wie es sich im Wasser anfühlt. Zeig dem Kind, wie es seine Arme und Beine entspannen kann. Ins Wasser zu fallen oder von einer Welle umgeworfen zu werden, kann für ein Kind eine beängstigende Erfahrung sein. Wenn sich das Kind in der Rettungsweste wohl und sicher fühlt, wird es nicht panisch die Arme auf- und abschütteln, was dazu führen kann, dass es sich Wasser in den Mund und in die Nase spritzt.

Wie zieht man eine Rettungsweste richtig an?

Deine Rettungsweste sollte weder zu eng noch zu lose an deinem Körper sitzen. Wenn eine Rettungsweste zu straff sitzt und drückt, ist die Verlockung gross, sie abzuziehen. Ausserdem kann eine zu enganliegende Rettungsweste die Symptome der Seekrankheit verstärken. Damit die Rettungsweste komfortabel sitzt, lass lieber etwas plan: Zwei Finger oder die flache Hand zwischen Körper und Rettungsweste ist ein guter Richtwert. Und vergiss nicht, dass, wenn Du die Kleidung wechselst, Du auch die Rettungsweste neu einstellen musst.

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