So findest Du den richtigen Motor für Dein Boot

Heckmotor oder Bugmotor?

Grundsätzlich lassen sich die Elektromotoren in zwei Kategorien unterteilen: Heckmotoren und Bugmotoren. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die unterschiedlichen Ausführungen jeweils für die Bug- oder Heckmontage geeignet sind.

Die Montage eines Heckmotors ist kaum aufwendig und erfordert kein handwerkliches Geschick. Die Halterung für den Motor kann ganz einfach mithilfe von zwei Klemmschrauben am Heckspiegel montiert werden. Je nach Einsatzzweck sind Heckmotoren mit unterschiedlichem Antrieb erhältlich. Soll der Motor als Hauptantrieb, Schleppmotor oder Flautenschieber für das Segelboot dienen? Weiter unten erfährst Du, wie Du die passende Motorleistung ganz einfach ausrechnen kannst.

Der grösste Vorteil an Motoren für die Bugmontage ist die genaue Präzision beim Manövrieren eines Bootes. Aus diesem Grund sind diese Motoren besonders beliebt bei Anglern. Bugmotoren lassen sich zudem mit zahlreichen praktischen Features aufrüsten, zum Beispiel Autopilot und GPS-Funktionen, welche das Auffinden von Fischen erleichtern..

Wo der Motor montiert werden sollte, hängt vom Bootsmodell und Einsatzgebiet ab. Folgend findest Du eine praktische Zusammenfassung zu den beiden Elektro-Bootsmotoren.

Der Bugmotor auf einen Blick

• Bugmotoren sind bei Anglern sehr beliebt, da sie verglichen mit Heckmotoren eine viel präzisere Steuerung zur Verfügung stellen.
• Bei Bugmotoren gibt es eine Vielzahl an Steuermöglichkeiten des Motors, beispielsweise mit einem Fusspedal oder einer Fernbedienung.
• Viele Funktionen, welche das Angeln unterstützen, werden Dir mit einem Bugmotor geboten: integrierte Geber im Motorunterteil, Steuerung des Motors über das Echolot, WLAN, GPS und Autopilot-Funktionen.
• Die Installation eines Bugmotors setzt handwerkliches Geschick voraus und kann sich relativ zeitintensiv gestalten

Der Heckmotor auf einen Blick

• An Bord dienen Heckmotoren entweder als Hauptantrieb oder Hilfsantrieb.
• Als Hilfsantrieb kann der Heckmotor als Flautenschieber auf Segelbooten oder als zusätzlicher Motor auf Angelbooten eingesetzt werden.
• Elektromotoren ermöglichen es Anglern die Geschwindigkeit präziser einzustellen, damit Angelhotspots besser abgefahren werden können.
• Auch als Hauptantrieb kann der Heckmotor eingesetzt werden und dabei den Aussenborder ersetzen.
• Heckmotoren erfordern bei der Montage kein handwerkliches Geschick und können relativ einfach montiert werden. 
• Die Bedienung von Heckmotoren gestaltet sich simpel: Die Steuerung mit der Pinne oder dem Lenkrad werden grundsätzlich schnell verstanden.
• Durch das einfache Design fallen für den Heckmotor geringere Kosten an, als bei einem Bugmotor.
• Heckmotoren lassen sich im Vergleich zu Bugmotoren weniger präzise steuern und bieten weniger Funktionen.

Welche Motorleistung benötigt mein Boot?

Wie stark der Motor sein muss, hängt an erster Stelle vom Boot ab. Die Hersteller geben für jedes Boot an, mit wie viel PS das Modell mindestens gefahren werden sollte und maximal haben darf. Die Angabe ist von der Bauart, der Länge und der Stabilität abhängig. Sich ausreichend Zeit für die Wahl eines geeigneten Motors zu nehmen, lohnt sich, denn ein zu großer Motor ist schwer, teurer und hat einen höheren Kraftstoffverbrauch, während ein zu schwacher Motor stets am Anschlag läuft und somit mehr Benzin verbraucht und verschleisst schneller.

Die Faustformel zur Berechnung der passenden Motorleistung eines Aussenborders lautet:
Pro 50 kg Bootsgewicht (betankt, beladen, ausgerüstet und mit Insassen) sollte man einen Elektromotor kaufen, welcher mindestens 3-5 lbs Schubkraft erzeugt!

Die verschiedenen Motorklassen nach PS

Damit Du ein besseres Verständnis dafür bekommst, welche Motorleistung in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommt, haben wir abschliessend eine Kategorisierung der Motoren nach PS und Besonderheiten zusammengestellt:

2-6 PS

Dieser kleine Motor eignet sich vor allem für kleinere Boote und Schlauchboote.
Vorteil: Sehr leicht, robust, einfache Montage.
Nachteil: Kleiner Tank (braucht eventuell externen Tank). Muss mithilfe eines Chokes gestartet werden (Kaltstart).

8-30 PS

Ideal für Boote zwischen 3,5-5 Meter länge. Ermöglicht Geschwindigkeiten bis 20 Knoten.

40-60 PS

Für Boote mit 4,5-6 Meter Länge geeignet. Leistungsstark durch drei bis vier Zylinder.
Vorteil: Wartungsarm und relativ niedriger Benzinverbrauch.
Nachteil: Öl in den Abgasen sorgt für Geruchsbelästigung.

70-150 PS

Perfekt für Boote ab 6 Metern Länge.
Vorteile: zuverlässig, hohe Lebenserwartung
Nachteile: Hohe Anschaffungskosten, bis zu 230 kg schwer, relativ hoher Kraftstoffverbrauch.

Mehr als 150 PS

Für Boote über 7 Meter geeignet. Zum Beispiel auf Trolling-Yachten zu finden. Nur für erfahre Bootsführer.
Vorteil: Mehrere Motoren können nebeneinander betrieben werden.
Nachteil: Sehr hohe Anschaffungskosten.