So gelingt Dir der perfekte Anstrich für Dein Boot

Der erste Anstrich zählt

Auch wenn Du es nicht erwarten kannst, Dein neues Boot nach dem ersten Bootsanstrich endlich ins Wasser zu lassen, solltest Du Dich in Geduld üben. Denn der erste Anstrich ist der Wichtigste! Ganz gleich, welcher Teil des Bootes und welches Material: je aufwändiger und hochwertiger der erste Bootsanstrich durchgeführt wird, desto weniger Arbeit hast Du in den darauffolgenden Jahren. Es gibt sicherlich nichts Schlimmeres als abgeplatzte Farben und ausgekreidete Lacke zu überstreichen oder gar alles wieder komplett abzuschleifen, wenn Du damit eigentlich schon einmal durch warst. Die Zeit, die Du in den ersten Anstrich investierst, bekommst Du später wieder zurück und kannst gemütlich in der Sonne auf dem See schaukeln, während alle anderen ihre Boote streichen müssen.

Eine gute Vorbereitung ist mehr als die halbe Miete

Der erste Schritt zu Deinem neuen glänzenden Traumboot ist die Vorbereitung des Untergrundes. Sie sollte Dir niemals zu teuer oder zu aufwändig sein, denn sie ist der wichtigste Schritt Deines gesamten Projekts! Schon die erste Grundierung muss haften, sonst sind leider alle folgenden Farbschichten zum Abplatzen verurteilt. Du solltest daher ganz sorgfältig alle Altanstriche mit unbekannten Farben und Lacken entfernen. Wenn das erledigt ist, kommen die zwei nächsten wichtigen Schritte: die Reinigung und das Anschleifen. Für die Reinigung solltest Du hochwertige Reinigungsmitel verwenden, die speziell für Boote geeignet sind. Dann folgt das Anschleifen und auch nach dem ersten Schliff sollte der Untergrund noch einmal gründlich gereinigt werden. Erst danach folgt der erste Anstrich mit einer Grundierung - aber möglicht bei schönem Wetter!

Nach Regen kommt auch wieder Sonne

Vor dem ersten Bootsanstrich mit einer Grundierung solltest Du dir ganz genau die Wetterprognose ansehen. Nicht selten gelingt das Lackieren eines Bootes trotz intensiver Vorarbeit am Schluss doch nicht, weil zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu starker Wind oder starke Temperaturschwankungen herrschten. Auch das Lackieren am späten Nachmittag ist keine gute Idee, wenn es in der darauffolgenden Nacht kalt und feucht wird. Bei schlechten Wetterverhältnissen kann der Lack blind werden, Blasen werfen oder nicht richtig durchtrocknen. Dumm nur, dass diese Arbeiten genau im Frühjahr gemacht werden müssen, wo bekanntlich Aprilwetter herrscht. Wenn also gerade eine Schlechtwetterfront bevorsteht, übe Dich in Geduld und warte auf besserers Wetter. Notfalls beginnst Du die Saison eben einen Monat später, dafür wird Dein Boot aber dann für lange Zeit mit seinem perfekten Bootsanstrich in der Sonne glänzen.

Lackieren im Schichtsystem

Ist der alte Lack entfernt, alles gereinigt und angeschliffen und gutes Wetter vorhergesagt, kannst Du endlich mit dem eigentlichen Lackieren Deines Bootes beginnen. Zuerst kommt die Grundierung - und zwar in drei Schichten! Nachdem das erledigt ist, kommt der eigentliche Bootslack an die Reihe und toppt die Grundierung noch um eine weitere Schicht. Die erste Lackschicht sollte zu gleichen Anteilen aus Bootslack und Verdünnung bestehen, die zweite Schicht sollte zu 30 Prozent aus Verdünnung und zu 70 Prozent aus Bootslack bestehen und die dritte Schicht aus 15 Prozent Verdünnung und 85 Prozent Bootslack. Erst die letzte Schicht kannst Du unverdünnt auftragen. Das Auftragen des Lacks geht am besten mit einer Farbrolle. Zwischen jeder Schicht solltest Du den Lack einen Tag trocknen lassen und die Flächen vorsichtig anschleifen. Nun, nachdem du die Lackschichten langsam nicht mehr zählen kannst, hast Du es endlich geschafft und Dein Boot glänzt in seiner neuen Pracht und Du vor Stolz.

Alles aus einer Hand

Du solltest bei Deinem Bootsanstrich nur Farbsysteme eines Herstellers verwenden. Reiniger, Verdünnung, Grundierung und Lacke sind dann aufeinander abgestimmt. Nimmst du unterschiedliche Hersteller, vertragen sich Grundierung und Lack vielleicht nicht. Lacke haben unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und bevor Du also Deine Chemiekenntnisse versuchst aufzufrischen, geh lieber auf Nummer sicher und bleib bei einem Hersteller.