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Vendée Globe: Segeln um die Welt

Das Konzept der Vendée Globe ist ziemlich einfach erklärt und noch einfacher zu verstehen: Man muss um die Welt segeln - alleine, ohne anzuhalten, ohne Hilfe. Klingt extrem? Ist es auch. Kein Wunder also, dass es nur den besten Seglern gelingt, das Rennen abzuschliessen, geschweige denn zu gewinnen. Das aussergewöhnliche Unterfangen gelingt nur mit absoluter Willensstärke, mentaler Höchstleistung und der richtigen Ausrüstung.
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Alleine, nonstop und ohne Hilfe

Eine Solo-Weltumsegelung mit Zwischenstopps ist ein extremes Unterfangen - nicht extrem genug fand der Segler Philippe Jeantot und gründete 1989 die Vendée Globe. Der Unterschied zu vorherigen Segelregatten rund um die Welt? Es gibt keine Zwischenstopps. Segler sind also nicht nur alleine unterwegs, sondern dürfen nirgendwo anlegen oder Hilfe erhalten.

Heute ist die Vendée Globe die grösste Segelregatta rund um die Welt. In den bisherigen acht Auflagen dieses Rennens - von der Öffentlichkeit wird das Ganze inzwischen als der Mount Everest der Meere bezeichnet - gingen 167 Teilnehmer an den Start, aber nur 89 von ihnen schafften es, die Ziellinie zu überqueren. Allein diese Zahl zeigt den extremen Schwierigkeitsgrad dieses globalen Ereignisses. Für die 9. Auflage haben die Solo-Segler Les Sables d'Olonne am 8. November 2020 verlassen.

In 74 Tagen, 3 Stunden und 36 Minuten um die Welt

44'966,2 Kilometer - das ist der Umfang der Erde und die nicht so bescheidene Referenzdistanz für eine Weltumrundung. Die Vendée Globe führt die Segler vom Atlantik über den Indischen und Pazifischen Ozean zurück in die Atlantik. Klimatisch wird es dementsprechend abwechslungsreich: ein Start von Les Sables d'Olonne im Hochherbst, ein Abstecher in die Südsee im vollen australischen Sommer und eine winterliche Rückkehr nach Frankreich. Die Segler müssen dabei mit Wind, Wellen, Seegang und Eis zurechtkommen.

Gefühlt dauert die Reise um die Welt für Laien eine Ewigkeit, Pofi-Seglern gelingt sie meist unter drei Monaten. Den aktuellen Rekord hält Armel Le Cléac’h: Der Franzose schaffte die Weltumrundung bei der 8. Ausgabe des Vendéé Globe in 2016/2017 in 74 Tagen, 3 Stunden und 36 Minuten.

Extrem schwierig und extrem sicher

Bei der Vendée Globe kommen die Segler an Ihre Grenzen: Die Männer und Frauen trauen sich an ein extrem schwieriges Unterfangen, bei dem sie extrem schnell sein müssen, sich extremen Umwelteinflüssen stellen müssen und extreme Willensstärke zeigen müssen. Da überrascht es auch nicht, dass die Sicherheit auch einen extrem wichtigen Stellenwert hat.

Egal ob Hobbysegler oder Teilnehmer der Vendée Globe - Sicherheit hat auf dem Wasser immer höchste Priorität. Deshalb gehören Rettungswesten und Rettungsmittel wie Reflektoren, Notblitzleuchten, Signalhörner und Rettungsinseln mit auf jedes Boot.

Auf die Bootsrüstung kommt es an

Egal wie schnell und innovativ ein Boot ist, ohne die entsprechende Bootsausrüstung und das nötige Segelzubehör kommt man nicht weit. Deshalb setzen die Teilnehmer der Vendée Globe auf hochwertige Anker, Beschläge und Blöcke. Essentiell sind dabei auch Tauwerke und Seile: Egal ob Allzweckleinen, Gurte, Netze oder Gummileinen.

Da auch auf einem Boot das stille Örtchen vorhanden sein muss, sind Sanitäranlagen und die entsprechenden Pumpen ein weiterer essentieller Teil der Bootsausrüstung.

Wissen wohin mit den richtigen Navigationsinstrumenten

Effizient, schnell und sicher - die Navigation und Orientierung bei der Vendée Globe haben höchste Priorität. Deshalb sind präzise und zuverlässige Navigationsinstrumente wie GPS-Geräte, Ferngläser, Kompasse und Seekarten ein Muss an Bord für die Teilnehmenden des Rennens. Und weil es bei einer Regatta auf jede Sekunde ankommt, hat jeder Segler eine Regattauhr dabei, die gut ablesbar und wasserfest ist.

Die Segler müssen während dem Rennen mit Wind, Wellen, Seegang und Eis zurechtkommen. Mithilfe von Wetterstationen und Windmessern können sie sich entsprechend vorbereiten und sind auf alles gewappnet.

Wartungsarbeiten mitten im Ozean

Da Zwischenstopps bei der Vendée Globe nicht erlaubt sind, liegt es bei den Seglern, sich um die Wartung ihres Bootes zu kümmern. Bei grossen Schäden am Boot muss das Rennen zwar wohl oder übel abgebrochen werden, aber bei kleineren Problemen legen die Frauen und Männer selbst Hand an. Werkzeuge, Klebebänder, Kleber, Messer, Schrauben und Nieten gehören deshalb immer mit an Bord.

Regen, Sonne, Wind - die Regatta geht weiter

Bevor man eine Reise antritt, informiert man sich über die Wetterbedingungen am Zielort und packt entsprechende Bekleidung ein. Doch was, wenn die Reise durch Regen, Sonne und Eis führt? Wer an der Vendée Globe teilnimmt, muss Bekleidung für jedes Wetter dabei haben. Weder Sonnenhüte, noch Langfinger-Handschuhe und Segelstiefel dürfen fehlen. Eine Weltumrundung ist schliesslich auch ohne abgefrorene Finger und Zehen schwierig genug.

Gut vorbereitet ist halb gewonnen

An der Vendée Globe nehmen nur Profi-Segler teil. Sie haben die nötige Erfahrung, Ausdauer und technische Expertise, um das Rennen erfolgreich abzuschliessen. Dabei sind nicht nur die Segler, sondern auch ihre Boote entsprechend vorbereitet: Niemand wird ohne zuverlässige Rettungsmittel, robuste Bootsausrüstung, präzise Navigationsinstrumente, nötige Hilfsmittel zur Bootswartung und witterungsbeständige Bekleidung versuchen um die Welt zu Segeln.

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